Immer, wenn ich mit Saskia auf dem Weg zur Oma an der Feuerwehr vorbei komme, diskutieren wir darüber, wieviele Fahrzeuge da gut sichtbar in der recht neuen Garage stehen (und für eine Kleinstadt sind es eine ganze Menge, finde ich) und was das (außer dem ganz eindeutig erkennbaren Drehleiterfahrzeug) denn so für Fahrzeuge seien. Tja. Bei einigen kann man das ungefähr vermuten, andere sind nicht genau erkennbar, aber ich versprach Saskia, dass wir hingehen und nachfragen würden, wenn die Feuerwehr mal wieder einen Tag der offenen Tür veranstalten würde. Das dauerte zwar länger als erwartet, aber heute war es endlich so weit und neben einer Hüpfburg in Feuerwehrform konnten sämtliche Fahrzeuge angesehen, angefasst und beklettert werden.
Ich weiß nun, dass unsere Feuerwehr auch für Chemieunfälle ausgerüstet ist, man Anzüge für Temperaturen bis 1000 °C dabei hat, ein vollausgestattetes Feuerwehrauto ca. 15 Tonnen wiegt und im Lager mehrere Kilometer Feuerwehrschläuche fein säuberlich im Regal auf ihren Einsatz warten. Und dass es eine Menge Feuerwehrleute gibt.
Die harmlos aussehende Hydraulikschere erwies sich als überraschend schwer. Allerdings zerschnitt sie das Fahrrad dann ohne großen Kraftaufwand (abgesehen vom Heben), wie der beste Ehemann von allen gleich probieren durfte.
Der Spezialhelm für die hohen Temperaturen und die zugehörigen Handschuhe waren zwar vergleichsweise leicht, aber von der Bewegungsfreiheit fühlte ich mich an die Spiele bei früheren Kindergeburtstagen erinnert, bei denen man nach Würfeln einer 6 schnell Mütze, Schal und Handschuhe anziehen musste und dann mit Hilfe von Messer und Gabel versuchte, eine Tafel Schokolade aufzuschneiden, bevor der nächste eine 6 würfelte. 😉 Ich möchte nicht wirklich in solch einem Anzug arbeiten müssen.
Nach einem kurzen Zwischenstop daheim brachte der beste Ehemann von allen Saskia zum Kindergeburtstag eines Schulfreundes und ich machte mich auf den Weg zum Nähkurs. Nachdem ich vorige Woche durch Zufall festgestellt hatte, dass das kleine Handarbeitsgeschäft im Ort gar nicht mehr so klein ist wie vor ein paar Jahren und inzwischen nicht nur Wolle, sondern auch jede Menge Stoffe und Nähzubehör anbietet und ab und zu auch Nähkurse anbietet, hatte ich mich recht spontan für einen 2-Tages-Kurs (Freitag Abend und Samstag Nachmittag) angemeldet. „Kinderkleidung aus Jersey“ stand auf dem Programm und da ich vor Jersey (und anderen dehnbaren Stoffen) immer ziemlichen Respekt habe, war ich sehr gespannt, wie ich klarkommen würde.
Nachdem wir gestern Abend nur die Stoffauswahl, Ausschneiden des Schnittmusters und Zuschnitt der Einzelteile schafften, saß ich dann heute erstmals an einer Overlock-Maschine, um den ganzen Spaß zusammen zu nähen. Ich muss schon sagen, das spart doch einiges an Zeit und das Ergebnis sieht deutlich besser aus als erwartet. Okay – Kurven, Overlock und ich – da gäbe es noch Verbesserungspotential, aber die meisten Nähte waren recht gerade und da machte das Nähen viel Spaß. Lediglich das Einfassen erledigte ich zum Schluss an einer normalen Nähmaschine. Und auch hier war ich begeistert von so nettem Zubehör wie einem Schrägbandformer. Das Teil ist schon sehr genial und man hat hinterher einen schönen und gerade Abschluss.
Das Ergebnis gefällt mir und Saskia behielt es nach dem Anprobieren gleich an. (Ich bedaure nur, dass das Schnittmuster „Skaterkleid“ von „Klimperklein“) nur bis zur Größe 164 ging. Das Kleid passt, hätte aber auch gern noch eine Nummer größer sein dürfen.
Falls sich irgendwann nach den Sommerferien nochmal ein Kurs findet, der zeitlich und inhaltlich passt, versuche ich es vielleicht nochmal.