Sorry, Familie Maus!

Irgendwann im Herbst vergangenen Jahres wollte das Türschloss unseres Gartenschuppens uns nicht mehr ins Innere des Häuschens lassen. Es bewegte sich einfach nicht. Wir entschieden, das über den Winter so zu lassen – immerhin war die Hütte zu und an die Sachen, die darin gelagert werden, mussten wir nicht unmittelbar ran. Vor ein paar Wochen versuchte ich dann doch mal, den Schlüssel mit viel Kraft im Schloss zu drehen – und hatte anschließend einen kaputten Schlüssel, die Tür blieb aber zu. Bevor wir jedoch einen Schlosser holten, wagte ich auf Empfehlung einer Arbeitskollegin dann doch noch einen Versuch mit Ballistol … und siehe da: Die Tür ließ sich öffnen.

Wo kommt eigentlich die Erde her?

Im Inneren roch es allerdings etwas muffig und in einer Ecke sah ich etwas Vogelfutter und Erde auf dem Boden liegen. Da hatten wir wohl im Winter Besuch, dachte ich. Wir holten neulich die Gartenstühle, Tisch und Grill raus, zu mehr war noch keine Gelegenheit. Heute aber beschloss ich, wenigstens mal den Rasen zu mähen. Ich bat Saskia, mir beim Ausräumen zu helfen, denn der Rasenmäher war in der hintersten Ecke verstaut.

Wir räumten also Tisch, Stühle, Gartengeräte und verschiedenen Kleinkram aus der Hütte und fanden zunächst jede Menge Erde. Wo kam die eigentlich her? OKay, eine leere und angeknabberte Tüte „20 l Blumenerde“ fand ich auch. Und eine leere Tüte Sonnenblumenkerne. Und eine Tüte mit etwas Vogelfutter und einem angeknabberten Federball darin (den wir dort ganz gewiss nicht reingesteckt haben). Außerdem angeknabberte Packungen von Blumenzwiebeln und immer wieder Sonnenblumenkerne, Nüsse u.ä. Ich war nicht sicher, ob wir auch irgendwo lebende oder tote Mäuse finden würden und bat Saskia, sehr vorsichtig zu sein, wenn wir mal wieder irgendwo eine Plane oder Decke anhoben. Es passierte jedoch nichts. Zu guter Letzt warfen wir noch einen Blick in die große schwarze Plastikkiste. Huuuiii. Hier roch es aber übel. Marke „Hauptbahnhof, Hintereingang“. Angeknabberte Sachen gab es auch hier (zum Beispiel einen unserer schönen Hängesessel, was ich sehr bedauerlich finde). Wir stellten die Kiste erstmal nach draußen, um sie später dort auszuräumen. Dann kehrten wir das Regal ab, warfen angeknabberte Abdeckplanen und Tüten weg, Saskia verzog sich nach drinnen und ich mähte erstmal den Rasen.

Der schöne Hängesessel! Schnief!

Noch mehr Erde

Der beste Ehemann von allen kam nach Hause und beteiligte sich an den Ausräumarbeiten und entdeckte schließlich am Boden der Kiste „Zwei Mäuse“. „Lebende?“ fragte ich ihn, was er bejahte. „Na, dann hol mal Saskia“, sagte ich.

Das waren deutlich mehr als 2 Mäuse. Eine entwischte uns, versteckte sich erst in der Ecke vom Schuppen und verschwand dann durch ein Loch in der Wand nach draußen. Wir machten also schnell den Deckel wieder zu. Und was machen wir nun mit Familie Maus? Ich mag ja Mäuschen wirklich gern, aber bitte nicht in meinen Sachen. Nach kurzer Überlegung beschlossen wir, sie in der Kiste auf den Grünstreifen auf der anderen Straßenseite zu bringen. Während des Transports verschwand noch eine aus der Kiste, den Rest setzten wir mit den Babys im Grünen aus. Ich vermute, die fünf Winzlinge haben es nicht überlebt – denn sämtliche größeren Mäuschen suchten blitzschnell das Weite.

Für Familie Maus tut mir das auch wirklich leid, aber wer die Wohnung so verwüstet, muss eben auch damit rechnen, vor die Tür gesetzt zu werden. Und hier besteht obendrein eindeutig Eigenbedarf: Wir möchten unsere Sachen in nächster Zeit ganz gern mal wieder nutzen.
(Und den zerstörten Hängesessel nehme ich wirklich übel!)

Gute Nachrichten von alten Bekannten

Nachdem mich die Nachricht, dass die WiseGuys im Sommer 2017 aufhören, gemeinsam Musik zu machen, doch recht traurig gemacht hat, gibt es nun eine gute Nachricht: Beim 3satfestival in der vergangenen Woche verkündete Dän, dass es für ihn, Nils und Björn ab 2018 weiter geht – gemeinsam mit zwei alten Bekannten. Und so heißt dann auch die neue Band: Alte Bekannte

Es werden also wieder 5 Männer sein, die „a cappella“ singen, Dän wird auch weiterhin (einen Teil der) Texte schreiben – man darf also gespannt sein.

Eddi wird seinen eigenen Weg mit eigenem Soloprogramm gehen, auch hier bin ich gespannt.

Sari will ein Jahr als Hausmann seiner Frau den Rücken frei halten. Schön für seine Frau, schade für die Fans. Seinen Hüftschwung werde ich vermissen. 😉 Aber vielleicht gibt es ja nach der Auszeit ein Wiedersehen.

Das Abschieds-Konzert (zumindest in der 45-Minuten-Festival-Variante) gibt es derzeit bei 3sat in der Mediathek zu sehen.

Wenn einer eine Reise tut

Ende Juli gab es in der Verwandtschaft einen 50. Geburtstag zu feiern und wir waren eingeladen und hatten zugesagt. Der Plan war, am Freitag nach der Arbeit bzw. dem Ferienhort loszufahren und am Sonntag zurück. Allerdings: An genau diesem Wochenende waren in der gesamten Bundesrepublik Sommerferien: In Niedersachsen gingen sie zu Ende, in Bayern fingen sie an, aber ausnahmslos alle Bundesländer hatten frei. Uff. Da wird eine Strecke von ca. 450 Autobahn-Kilometern unter Umständen zum echten Erlebnis.

Wir beschlossen also, mit der Bahn zu fahren. Meine Mutti hat eine Bahncard 50, ich habe eine Bahncard 25, Saskia fährt in dem Fall kostenlos (weil mit Eltern) und der beste Ehemann von allen fährt ebenfalls kostenlos als Begleitperson für Saskia – somit kostete uns das Ganze „nur“ schlappe 210 € plus 18 € für die Platzreservierung. Ein Schnäppchen ist das nicht gerade, finde ich. Wenn ich mir eine Familie ohne Schwerbehindertenausweis vorstelle, wo dann mindestens alle Erwachsenen bezahlen müssen, weiß ich, warum die Autobahnen so voll sind.

Das eigentliche Abenteuer begann dann am Bahnhof. Unser Zug stand zwar auf der großen elektronischen Anzeigetafel mit der richtigen Abfahrtszeit und dem Bahnsteig, der auch auf unseren Fahrkarten stand, am Bahnsteig selbst wurde allerdings ein anderer, verspäteter Zug angekündigt. Das änderte sich erst kurz vor der geplanten Abfahrt. Leider bekamen es offenbar nicht alle Menschen auf dem recht vollen Bahnsteig mit. Während wir also unsere reservierten Plätze einnahmen und auf dem Weg nach Göttingen waren, stiegen auch Menschen in den Zug, die eigentlich nach Greifswald wollten. Das fiel dann auch dem Zugbegleiter auf und so gab es eine Durchsage, dass dieser Zug außerplanmäßig in Lüneburg halte, um diese Fahrgäste wieder aussteigen zu lassen. Der Zug hielt also in Lüneburg, es stiegen ein paar Leute aus und auch ein paar andere Menschen ein. Ich fragte mich und meine Familie noch, ob die hier wohl richtig sind, da fuhr der Zug auch schon weiter. Kurze Zeit später gab es die nächste Ansage, dass der Zug außerplanmäßig in Uelzen halte, damit die fälschlicherweise in Lüneburg zugestiegenen Fahrgäste wieder aussteigen können. Man öffne diesmal aber nur eine einzige Tür, um weitere Verwirrung zu vermeiden und man werde nicht auch noch in Celle halten, wer also nach Uelzen oder Celle wolle, solle sich in Wagen 9 begeben und in Uelzen aussteigen.

Das schien dann geklappt zu haben, denn danach fuhr der Zug planmäßig (und nun leicht verspätet) weiter. Irgendwann kam die nächste Durchsage, dass in der ersten Klasse ein unbekanntes Gerät, das aussähe wie ein Generator auf einer Art Einkaufstrolley, im Weg stände und bitte entfernt werden solle. Etwa 10 Minuten später gab es die gleiche Ansage nochmal und wir spekulierten, ob man jetzt das verdächtige Gepäckstück sprengen oder vorsichtshalber lieber gleich den gesamten Wagen abhängen würde. Früher hätte man das störende Teil vermutlich einfach beiseite geschoben, inzwischen werden die Menschen aber doch etwas paranoid.

Wir kamen fast pünktlich in Göttingen an, wechselten den Bahnsteig und den Zug und fanden im Regionalzug nach Gotha dann auch das verdächtige Gepäckstück wieder. Diesmal stand es allerdings friedlich im Gang. Ich würde es ja eher für einen Computer als für einen Generator halten, aber beschwören kann ich das natürlich nicht. 😉

Verdächtig

Der Rest der Reise war unspektakulär, wir verbrachten anderthalb schöne Tage in Gotha und machten uns dann auf die Rückreise. Auch diesmal durften wir in Göttingen umsteigen, hatten 25 Minuten Verspätung, kamen aber ohne besondere Vorkomnisse daheim an. Ob die junge Frau (ca. Mitte 20), die wir in Göttingen trafen und die uns erzählte, sie führe zum ersten Mal in ihrem Leben mit der Bahn, allerdings an diesem Abend noch ihr Ziel erreicht hat, wage ich etwas zu bezweifeln. Nachdem wir ihr die Grundlagen (zum Beispiel wie sie ihren Wagen findet) erklärt und sie noch mit in die richtige Richtung zum Einsteigen genommen hatten, trennten sich unsere Wege – ihren Anschlusszug hat sie gemäß der Durchsage allerdings verpasst und ob die genannten Alternativen wirklich „Bahn-Anfänger-tauglich“ waren, weiß ich nicht.

Es ist eben immer wieder ein Erlebnis, oder – wie die Wise Guys sagen: „Thank you for Travelling with Deutsche Bahn!“

Über unseren Urlaub schreibe ich dann demnächst – wenn wir wieder zu Hause sind.

Holleri, dö dudl di

Zwischen all dem Chaos hier im und am Haus hatte ich Anfang des Jahres ja die Teilnahme an einem Square-Dance-Kurs (Plus-Level) gewonnen. Nach einem knappen halben Jahr ist dieser nun vorbei und wir haben unsere Jodeldiplome erhalten wurden graduiert. „Da hat man was eigenes“, würde Frau Hoppenstedt wohl sagen. 😉

Jodeldiplom

Es hat Spaß gemacht, es war manchmal ganz schön anstrengend, weil es zwar nur ca. 35 neue Figuren sind (gegenüber den 74 auf dem Mainstream-Programm), diese aber ganz schön umfangreich sein können (wie zum Beispiel diese oder diesewenn man unter den bunten Figuren auf Play drückt, sieht man es auch in Bewegung).

Im Moment ist es erstmal gut, dass der Kurs vorbei ist und ich wieder einen belegten Abend pro Woche weniger habe. Da in unserem hiesigen Square-Dance-Club ja „nur“ Mainstream und kein Plus getanzt wird, muss ich nach den Sommerferien dann mal gucken, was es für Möglichkeiten gibt, die neuen Kenntnisse auch zu nutzen und nicht gleich wieder zu vergessen.

Frühlingsanfang

Das Wetter war ja heute nicht so richtig frühlingshaft, aber da es zumindest nicht in Strömen geregnet hat, setzte ich mich mit meinem Wunsch durch, mit einigen anderen Bekloppten fröhlichen Menschen wild in der Gegend herum zu hüpfen. Der Mann, der uns dazu anstiftete, heißt Matt Harding und hat wohl den coolsten Job der Welt: Kurz gesagt, reist er durch die Welt und tanzt mit den Leuten, die er dort trifft. Er filmt das Ganze und veröffentlicht den Film auf Youtube. Das ist alles. Was dabei rauskommt, ist beispielsweise so etwas:

Ich finde die Idee einfach witzig und so trug ich mich vor Jahren, als ich das erste Mal davon las, in einen entsprechenden Newsletter ein. Als ich dann neulich eine Mail bekam, hielt ich sie zunächst für Spam und stellte dann fest: He, Matt Harding ist tatsächlich hier in der Nähe – da will ich dabei sein.

Saskia entschied sich fürs Zuschauen (und Motzen, weil ihr kalt war und weil sie überhaupt gerade gern motzt) und so vertrat ich unsere Familie allein. Ich bin allerdings zu klein und stehe zu weit hinten, um wirklich zu sehen zu sein, aber – Hey. Ich habe mit Matt Harding getanzt 😉 Ich werde ein Youtube-Star. 😉

Den gestrigen Tag haben wir beim Kindergeburtstag verbracht. Ein Junge aus Saskias Schule feierte seinen 7. Geburtstag und da sie täglich zusammen Bus fahren, war auch Saskia eingeladen. Es war durchaus lustig (und nun kennen wir fast alle Erstklässler, ein paar Geschwister und einen hübschen großen Hund), aber es war schon auch sehr „speziell“.

Bereits Ende Januar tauchten hier eines Morgens – sehr überraschend – zwei Männer mit Leitern im Garten auf und begannen, unserem Garten einen Kurzhaarschnitt zu verpassen. Das war natürlich grundsätzlich mit uns und ihrem Chef abgesprochen, aber eigentlich wollte er vorher noch Bescheid sagen, wann sie nun wirklich kommen. Tat er nicht und ich war dann doch ziemlich überrascht, als ich morgens aus dem Fenster sah und in halber Höhe jemand im Baum hing.

Innerhalb kürzester Zeit kam einiges runter.

Da guckt man einmal kurz nicht hin ...

Für meinen Geschmack ist es an ein paar Stellen etwas zu durchsichtig geworden.

Kurzhaarschnitt

Kurzhaarschnitt 2

Auch der obere Teil der Tanne wurde gekappt, die alte Johannisbeere kam weg, sowie sämtliches „Unterholz“. Am Ende sah es so aus. Zweimal.

LKW

An der Seite (wo bisher die Johannisbeere stand) sollten wieder kleine Beerensträucher hin – ich wollte gern Him- und Stachelbeeren , Saskia Johannisbeeren – wir haben also bereits am vorigen Wochenende die Gartensaison eröffnet und fleißig gesäät und gepflanzt und ich bin sehr, sehr gespannt, ob das was wird.

Saskia wollte gern auf ihrem Beet Möhren aussäen (und am liebsten 5 Sorten Gemüse und 3 Sorten Blumen säen und pflanzen) –

Jetzt geht's los

vermutlich ist es noch zu früh dafür, aber zumindest die ebenfalls ausgesääten Kohlrabi, Tomaten und Lobelien auf ihrem Fensterbrett treiben schon fröhlich aus. Notfalls säen wir draußen nochmal nach, wenn es wärmer wird.

Aussaat

Frühbeet

Als wir heute heim kamen, begrüßte uns diese dunkle Gestalt

Rabe

und verschwand kurz darauf.

Abflug