Nachdem wir am Samstag den Christoffelpark besucht hatten, machten wir uns am Sonntag gleich nochmal auf den Weg in den Nordwesten – direkt neben dem Christoffelpark liegt der Shete Boka Nationalpark. „Shete“ bedeutet offensichtlich „sieben“, was „Boka“ genau bedeutet, habe ich leider noch nicht herausgefunden – meine Vermutung geht in Richtung „Bucht“, aber da es ja sieben sein sollen, passt das nicht so recht.
Es gibt hier 4 große Buchten – sehr unterschiedlich, aber alle sehr eindrucksvoll. Man kann die Strecken zwischen den einzelnen Buchten laufen – wir sind vom Parkplatz zu Boka Tabla, dann weiter zu Boka Wandomi und von dort wieder zum Parkplatz gelaufen und ich muss sagen: Es war eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Beim Rest der Runde sind wir daher wieder mit dem Auto vorgefahren und nur die jeweils letzten paar hundert Meter gelaufen.
Alle dieser Buchten haben ihren eigenen Reiz, am eindrucksvollsten war für mich Boka Pistol. An einer sehr schmalen Stelle im Gestein kommt sehr viel Meereswasser an, man sieht den Wasserspiegel allmählich ansteigen, bis eine Welle das Fass buchstäblich zum Überlaufen und regelrecht „Explodieren“ bringt. Wow! Die entstehende Fontäne ist sehr sehenswert.
Auf dem Video bekommt man einen kleinen Eindruck, wie es dort wirklich zugeht.
Bei den anderen Buchten spritzt das Wasser nicht ganz so hoch (war jedenfalls mein Eindruck), dafür entstehen aber vorübergehend unzählige winzige Wasserfälle auf dem Gestein. Boka Wandomi bietet außerdem noch eine natürliche Brücke – unter dem Gestein hat sich das Wasser seinen Weg gegraben. Bei Boka Kalki gibt es einen relativ breiten Strand mit unzähligen kleinen Einsiedlerkrebsen, die winzige Schneckenhäuser oder Muscheln in verschiedensten Farben und Formen durch die Gegend schleppen.
Der Weg zu dieser Bucht führt durch einen Wald aus Manchinelbäumen – sehr schön wild verknotet gewachsen. Es sieht aus wie ein Zauberwald, die Bäume und Früchte sind allerdings sehr giftig.
Auf dem Heimweg von „Shete Boka“ haben wir noch einen kleinen Abstecher ins Flamingo-Gebiet gemacht. Es waren allerdings nur vereinzelte Vögel zu Hause.
Nicht ganz so weit entfernt von unserem Hotel, im Norden der Insel direkt gegenüber vom Flughafen, befinden sich die Hato Caves. Dorthin führte uns ein Vormittagsausflug innerhalb der Woche. Es sind Tropfsteinhöhlen, in denen unter anderem Fledermäuse leben. Direkt nebenan gibt es noch einen „Indianerpfad“ mit diversen Pflanzen, Tieren und Höhlenzeichnungen. Sieht man den Piratenkopf auf dem Foto?
Direkt vor der Haustür gibt es eine Bucht mit sehr schönem Strand, gerüchteweise allerdings auch mit einer sehr eindrucksvollen Unterwasserwelt. Es fahren Boote, die Taucher dorthin bringen, man kann aber auch ein paar hundert Meter schwimmen und kommt auch an die richtigen Stellen. Das Wasser hier ist derart salzig, dass es sehr gut trägt und man selbst als schlechter Schwimmer wenig Mühe hat, sich über Wasser zu halten. Beim ersten Versuch zu schnorcheln (Taucherbrille, Schnorchel und Flossen kann man kostenlos an der Rezeption leihen), habe ich falsch ausgeatmet und mir eine nette Nasenspülung mit Salzwasser verpasst. Örgs. Später klappte es ganz gut, wir kamen allerdings nicht dazu, mal zu den wirklich interessanten Stellen zu schwimmen. Müssen wir wohl doch nochmal wiederkommen 😉