Kurz und schmerzlos

Kurz und schmerzlos verlief Saskias Untersuchung heute früh. Wir waren um 8 Uhr im Krankenhaus, stellten fest, dass wir uns zur Abwechslung mal nicht unten an der Anmeldung, sondern direkt oben beim Röntgen anmelden müssen (war ja auch ’ne Überweisung für eine ambulante Untersuchung und keine Einweisung für die Tagesklinik, die als stationär gilt – allmählich durchschaue ich die Bürokratie sogar 😉 ) und durften kurz im Wartezimmer Platz nehmen. Die Zeit reichte, um ein paar Türme aus Holzbausteinen zu bauen und umzuwerfen und um sich mal schnell zu übergeben 😐 Dann kam auch schon der Arzt. Es gab eine kurze Verwirrung, weil er Saskia für diese Untersuchung nüchtern erwartete, der überweisende Arzt aber ausdrücklich darum gebeten hatte, die Untersuchung nicht nüchtern zu machen, dann ging es auch schon los. Saskia wurde auf eine Liege gelegt, Papa bekam eine schicke Bleischürze um und durfte bei ihr bleiben, der Arzt hatte ebenfalls eine (sehr bunte) Bleischürze um und ich musste den Raum verlassen. Die Schwester kündigte noch an, dass das Kontrastmittel nicht besonders gut schmecken würde – Saskia hat es problemlos gesüffelt. 5 Minuten später war schon alles vorbei.

Ergebnis: Die Speiseröhre ist unauffällig – keine Achalasie und auch keine Verengung sichtbar. Der Arztmarathon geht also weiter, allerdings werden wir mit dem nächsten Termin beim Gastroenterologen wohl etwas warten, um zu sehen, ob die Reduktion des Ofirils irgendeine Besserung bringt. Bisher sieht es leider nicht so aus, also wird es wohl auf eine medikamentöse Behandlung rauslaufen.

Röntgen-Breischluck

Morgen früh steht „Röntgen-Breischluck“ auf dem Programm des Arztmarathons. Geplant ist, dass Saskia einen Kontrastmittel-Brei schluckt und dabei geröntgt wird, um festzustellen, woher ihr ständiges Erbrechen kommt. Der Arzt möchte damit eine Achalasie (hoffentlich) ausschließen.

Bei der Suche nach Informationen zum Thema bin ich auf das folgende Video gestoßen – hier sieht man die „sektglasförmig“ erweiterte Speiseröhre im Verlauf der Untersuchung. Ich hoffe mal, dass das Bild bei Saskia morgen nicht so aussieht.

Medizinerdeutsch

An die Neurologensprache habe ich mich in den vergangenen vier Jahren (zwangsweise) gewöhnt. Zumindest soweit, dass ich die meisten Begriffe verstehe und weiß, worüber wir gerade reden.

Heute früh bekam ich eine Mail vom Gastroentrologen – zwei Seiten voller unbekannter Begriffe 😕 Da ich ja heute Nachmittag einen Termin zur Nachbesprechung bei dem Arzt hatte (ohne Saskia, da es wirklich nur um die reine Nachbesprechung der Magenspiegelung ging), weiß ich jetzt immerhin, dass Saskia eine Refluxösophagitis und eine entzündete Speiseröhre hat. Jetzt wäre zu klären, was die Ursache dafür ist. Dafür muss Saskia zunächst geröngt werden. Der Arztmarathon geht also in eine weitere Runde.

Je nach Ergebnis würde Saskia dann eventuell Medikamente bekommen. Wir sind aber so verblieben, dass wir vorher erstmal sehen, ob die Orfiril-Reduktion etwas an der Situation ändert. Das Röntgen wird allerdings trotzdem gemacht.

Überstanden – Arztmarathon Runde 4

Wir haben den Tag überstanden und es war nicht so schlimm wie befürchtet, lediglich die Müüüüdigkeit war am Nachmittag dann doch groß.

Nachdem wir gestern Abend noch festgestellt hatten, dass wir um 7:30 Uhr und nicht um 7 Uhr da sein sollten, ging es also heute früh um 6:25 Uhr los. Interessanterweise wachte Saskia auf dem Weg zum Auto dann doch recht schnell (aber friedlich) auf und blieb auch während der Fahrt wach. Das Navi hatte eine Stunde Fahrt berechnet und wir hatten wirklich eine Punktlandung. Im Krankenhaus selbst war es erstmal etwas unübersichtlich – dort wird umgebaut und wir brauchten einen Moment, um uns zu orientieren.Wir fragten eine Schwester nach dem Weg zur „ambulanten Endoskopie“, sie fragte zwei Kolleginnen, wo diese denn derzeit sei(!), schickte uns in die zweite Etage und meinte, wir sollen uns am „Nurse Point“ melden. Bitte?! Der beste Ehemann von allen und ich schauten uns an und mussten uns sehr bemühen, nicht laut loszulachen. Ist das die neue Bezeichnung fürs Schwesternzimmer? Es stellte sich als eine Art Theke heraus, hinter der zwei Frauen arbeiteten. Das kannte ich bisher aus deutschen Krankenhäusern noch nicht.

Als wir dann auf der richtigen Etage waren, lief uns direkt unser Arzt über den Weg und zeigte uns den Weg zum Wartebereich. Es waren einige Kinder mit ihren Eltern dort, allerdings leerte sich der Raum recht schnell. Wir waren nach etwa einer halben Stunde als letztes dran.

Gegen 8 ging es also los: Zunächst bekamen wir ein Bett auf der Säuglingsstation zugeteilt, konnten unsere Sachen ablegen, dann bekam Saskia im Raum gegenüber Blut abgenommen und einen Zugang gelegt. Sie nahm das gelassen und gab nicht einen Mucks von sich. Tapferes Kind. Dann durften wir in unser Zimmer und mussten warten und die Zeit totschlagen. Ein größerer Junge und seine Mutter hatten die beiden Betten gegenüber und die Untersuchung bereits hinter sich. Als die beiden dann frühstückten, wollte Saskia auch etwas, war aber zum Glück relativ schnell abzulenken. Nur trinken wollte sie immer wieder, durfte sie aber leider auch nicht. Wir spielten mit Saskia Verstecken, schoben sie im Buggy über den Gang, guckten uns die Bilder im Gang an und die kleinen Babys. (Der beste Ehemann von allen hat mir leider verboten, eins mitzunehmen.) Um 9:15 Uhr hieß es dann, wir seien gleich dran. Es ging also mit dem Fahrstuhl nach unten. Der Doktor war schon da, begrüßte uns und beschäftigte sich dann eine Weile mit der Einstellung seines Monitors, ihm waren die Bilder wohl zu grünstichig und das sei schlecht, wenn er beurteilen wolle, wie es im Inneren aussieht. Saskia wurde ins Bett gelegt, bekam ein Plastikteil zum Mund-offenhalten in den Mund gesteckt und Propofol gespritzt. Ich habe noch nie erlebt, dass sie so schnell auf ein Medikament reagiert hat – sie war quasi unmittelbar „weg“. Wow! Da kann ich Michael Jackson fast verstehen.

Sobald sie schlief, bekam sie auch schon den Schlauch in den Hals gesteckt und das sah doch ziemlich unangenehm aus. Ich fand den Schlauch erstaunlich dick (etwa so dick wie mein kleiner Finger) und der Arzt schob ihn doch recht zügig durch die Speiseröhre bis in den Magen. Er guckte hier, guckte da – sah alles gut aus – „ein sehr schöner Magen“ – dort ist der Darm – alles gut. Dann wurden an etlichen Stellen Gewebeproben entnommen, die nun untersucht werden – das sah schon auch gemein aus. Dann war die Untersuchung beendet, wir fuhren wieder nach oben und Saskia schlief erstmal ihre Narkose aus. Um 10:50 Uhr war sie dann wieder wach und auch gleich recht fit. Sie bekam etwas zu essen und zu trinken (hatten wir dabei) und endlich ihre morgendlichen Medikamente, wir brachten noch etwas Zeit rum und warteten auf den Arzt. Der kam dann kurz nach 12, gab uns nach kurzer Unterhaltung den Arztbrief mit, bat uns in 1-2 Wochen zum Gespräch in seine Praxis zu kommen und damit waren wir dann auch entlassen.

Fazit: Saskias Speiseröhre, ihr Magen und auch der Übergang zum Darm sehen gut aus. Das Gewebe wird in den nächsten Tagen untersucht. Es gibt (wenn die Gewebeuntersuchung nicht noch das Gegenteil ergibt) offenbar keinen organischen Grund für das ständige Erbrechen. Höchstwahrscheinlich gibt es eine neurologische Ursache für das Problem. Mit säurehemmenden Mitteln lässt sich daher nichts machen, der Arzt hält einen Behandlungsversuch mit Baclofen für sinnvoll, Einzelheiten werden dann beim Gespräch festgelegt. Der Arztmarathon geht also weiter.

Hoffentlich geht alles gut

Morgen gibt es die nächste Etappe im Arztmarathon: Saskias Magenspiegelung. Ich muss gestehen, dass mich dieser Gedanke doch ziemlich nervös macht. Weniger wegen der Untersuchung an sich, mehr wegen des ganzen Drumherums. Wir müssen um 7 Uhr in einer Klinik am anderen Ende der großen Stadt sein – was bedeutet, dass wir spätestens um 6 Uhr das Haus verlassen sollten, was mit Saskia spannend werden dürfte. Die Untersuchung wird unter Vollnarkose gemacht, was mich immer irgendwie hilflos und unruhig macht. Und schließlich habe ich keine Ahnung, was bei der ganzen Geschichte rauskommt. Nachdem im Ultraschall ja ein zu dicker Muskel am Magenausgang zu sehen war und eine Magenentleerungsstörung diagnostiziert wurde, frage ich mich gerade, was man an in der Situation mit einer Magenspiegelung eigentlich erreichen kann und will. Unter anderem wird etwas Gewebe entnommen und auf bösartige Zellen untersucht, aber wie geht es dann eigentlich weiter? Denn schließlich wollen wir ja Saskias ständiges Übergeben (das seit einigen Tagen wieder extrem ist) los werden. Irgendwie habe ich das damals entweder nicht gefragt oder die Antwort wieder vergessen. 😕 Dabei war der Arzt wirklich nett und hat ausführlich erklärt. Derzeit ist mir jedenfalls sehr mulmig.

Hat mal jemand ein paar gedrückte Daumen für uns?

Stützstrümpfe für Saskia

Heute früh bekam Saskia „Stützstrümpfe“ – allerdings etwas andere, als man jetzt denken könnte. Genau genommen waren es auch eher „Gipsstrümpfe“ – erst ein weißer Strumpf, dann eine Gipsbinde drum, dann noch eine, dann etwas warten, den Gipsabdruck aufschneiden und abnehmen und dann das Gleiche am anderen Bein.

Gipsabdruck

Saskia nahm die Prozedur gelassen und schaute interessiert zu. Anschließend wurde noch ein Schaumabdruck der Füße gemacht und dann waren wir für heute auch schon fertig.

Schaumabdruck

Fertiger Fußabdruck

In drei Wochen dürfen wir zur Anprobe für Saskias neue „Innenschuhe“ wieder beim Orthopädietechniker antreten und dann sollten wir „in 3-4 Monaten“ einen neuen Termin bei der Orthopädin machen. Was lustig ist, wenn ihr Terminkalender als frühestmöglichen Termin den 21.9. her gibt. (Sind immerhin diesmal nur 5 Monate 😉 – wir hatten auch schon längere Wartezeiten.) Jetzt bin gespannt, ob die Krankenkasse die Orthesen und Orthesenschuhe schnell und ohne Diskussion genehmigt oder ob es Theater gibt.

Arztmarathon – nächste Runde

Heute war mal wieder ein Arztbesuch angesagt, diesmal bei der Orthopädin. Saskia hat ja seit einiger Zeit Einlagen, die nun aber schon seit längerer Zeit zu klein sind. Bemängelt habe ich das schon im September in Bethel, aber die Orthopädin hat leider wirklich ein halbes Jahr Vorlauf mit der Terminvergabe 😐

Sie hat sich also Saskias Füße, Beine und Hüfte angesehen, alles bewegt, Saskias „Gang“ beguckt und ist der Meinung, Saskia solle diesmal nicht nur einfache Einlagen bekommen, sondern Orthesen, die das Fußgelenk stützen und verhindern sollen, dass Saskia in die Spitzfußhaltung geht. Für die Anfertigung wird nun ein Gipsabdruck benötigt, deshalb müssen wir nächsten Mittwoch nochmal hin.

Außerdem sind wir uns einig, dass Saskia eine Gehhilfe bekommen sollte. Welche es genau werden soll, müssen wir mit dem Rehatechniker besprechen, testen und dann auf die Zusage der Krankenkasse hoffen. Aktueller Favorit ist der Gehtrainer Winnie Run.

Immerhin war der Termin schneller beendet als vorher gedacht, so dass es sich für mich anschließend doch noch lohnte, wieder zu Arbeit zu gehen. Spare ich mir meine Überstunden eben für den nächsten Teil des Arztmarathons nächste Woche: Mittwoch Abdrücke für die Orthesen, Donnerstag Magenspiegelung.