Jahresende ist Rückblick-Zeit, da macht auch 2020 keine Ausnahme.
Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Tja. Wie war mein Jahr?
Neben Corona bestimmte bei uns das Dachthema das Leben. Positiv einerseits, denn die Dachdecker, Zimmerer und Tischler haben großartige Arbeit geleistet. Negativ andererseits, denn das Thema Baumangel, Klage, Lügen und viele, viele Kosten beschäftigt uns noch immer.
Wir wohnen wieder im eigenen Haus, das ist auf jeden Fall positiv. Wir sind alle gesund – das ist ja gerade 2020 nicht selbstverständlich.
Damit reicht es diesmal für eine 6.
Zugenommen oder abgenommen?
Ich musste gerade nachgucken – es sind immerhin 1,5 kg weniger als vor einem Jahr. Und immer noch viele, viele Kilo zuviel.
Haare länger oder kürzer?
Etwa gleich.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich trage keine Brille, stelle aber fest, dass die Schrift auf dem Fernseher irgendwie allmählich zu klein für mich wird. Und dass die Augen manchmal ganz schön lange brauchen, um sich darauf scharf zu stellen. Auch Bedienungsanleitungen u.ä. in „augenfreundlicher“ 2-Punkt-Schrift, werden inzwischen echt mühsam – das Einfädeln von Garn in Nähnadeln ebenfalls.
Mehr Kohle oder weniger?
Eindeutig weniger. „Zweitwohnung“, Gerichtskosten und reichlich Handwerkerkosten brachten das Konto zum ersten Mal seit vielen Jahren in Regionen, wo wir bei manchen Sachen sagen mussten: „Geht im Moment nicht.“ Normalerweise kommen wir mit zwei recht guten Gehältern und ohne allzu großen Luxus sehr gut mit unserem Geld aus, dieses Jahr wurden die Rücklagen von Monat zu Monat kleiner. Das war kein schönes Gefühl.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. Der größte Batzen war natürlich das Dach und alles, was da dran hing. Und da hing einiges.
Mehr bewegt oder weniger?
Leider deutlich weniger. Bis Mitte März lief es ganz gut, dann kam der Lockdown und auch wenn ich im wochenweisen Wechsel ins Büro fuhr, geschah das in diesem Jahr meist mit dem Auto. Öffentliche Verkehrsmittel mit vielen Menschen (zum Teil ohne korrekt sitzende Masken) waren mir einfach zu unsicher. Wenn man aber bis in die Tiefgarage unterm Büro fährt, kommt wenig Bewegung zusammen.
Ich habe versucht, das zumindest zum Teil auszugleichen und so haben wir im Frühjahrs-Lockdown jeden Tag einen mehr oder weniger großen Spaziergang durch den Ort gemacht (und Straßen und Ecken kennengelernt, die uns nach den vergangenen 18 Jahren, die wir hier schon leben, noch völlig unbekannt waren).
Jetzt in der dunklen Jahreszeit fällt die Motivation dazu deutlich schwerer, so sind wir nun bei Pokémon Go gelandet, was zumindest mich und den besten Ehemann von allen jeden Tag mehrfach an die frische Luft treibt. Saskia hat leider nach 2 Tagen den Spaß daran verloren und muss täglich neu bequatscht werden, wenigstens mal für eine halbe Stunde raus zu gehen.
Die teuerste Anschaffung?
Ein neues Dach.
Die meiste Zeit verbracht mit?
Saskia und dem besten Ehemann von allen.
Vorherrschendes Gefühl 2020?
Die Menschheit ist echt zu blöd!
Masken tragen und Abstand halten kann doch eigentlich kein sooo großes Problem sein.
2020 zu ersten Mal getan?
- Homeschooling und Homeoffice (mit der ganzen Familie in einem Raum)
2020 nach langer Zeit wieder getan?
- Wände selbst tapeziert
- Einen runden Geburtstag nicht gefeiert. 😉
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
- Pubertäres Rumgemotze und Alles-Doof-Findende Teenies
- Eine Pandemie
- Homeschooling ohne Konzept und ohne sinnvolle Hard- und Software (bis heute)
Lieblingsblogs des Jahres?
Mehr oder weniger dieselben wie in den letzten Jahren:
Suomalainen Päiväkirja – Karens finnisches Tagebuch – seit Jahren mein Lieblingsblog
Auch Frau Brüllen in der Schweiz, Frau Rabe in Norwegen und Pia lese ich seit Jahren.
Frau … ähh … Mutti bloggt momentan zwar nur sporadisch, aber wenn, dann lese ich es immer wieder gern. Und folge ihr ansonsten auf Instagram, um up-to-date zu bleiben 😉
Jule Stinkesocke bloggt über ihr Leben als „rollendes Querschnitzel“, seit einiger Zeit auch über das Leben mit Pflegetochter – und über viel zu gut funktionierende Idiotenmagnete.
Um (mangelnde) Inklusion geht es auch bei Kirsten mal 2 – Zwischen Inklusion und Nixklusion
Und natürlich gucke ich auch weiterhin regelmäßig in Oles Blog vorbei.
Fazit:
2020 war einerseits sehr anstrengend. Andererseits ist das Dach fertig, wir wohnen wieder im Haus, wir sind gesund (auch meine Mutti zum Glück wieder, nachdem sie im Sommer 2 Wochen im Krankenhaus verbracht hat) und auch unsere Freunde sind gesund.
Homeoffice ist anstrengend, wenn man entweder gar kein Arbeitszimmer hat (bis Juli) oder sich den kleinen Raum mit einem dauervideokonferenzteilnehmenden Mann teilen und nebenbei auch noch Aufgaben für die Tochter zusammenstellen muss. Homeoffice spart andererseits 2 Stunden Fahrerei jeden Tag und insofern würde ich es gern auch nach der Pandemie an einzelnen Tagen beibehalten (idealerweise an Tagen, an denen ich das Arbeitszimmer dann für mich allein hätte).
Größter Wunsch fürs kommende Jahr?
Gesundheit. Dauerhafte Anfallsfreiheit und vielleicht endlich eine passende Therapie für Saskia, die ihr hilft, sich selbst weniger im Weg zu stehen.
Mehr Zeit mit Freunden.
Wieder mehr Normalität im Alltag – ohne Angst vor Ansteckung haben zu müssen. Veranstaltungen, Konzerte, Kino … (Aber das wird wohl noch lange dauern.)
Einen guten Abschluss des Gerichtsverfahrens in Sachen Dachschaden.
Und immer noch den Weltfrieden.
Ich wünsche uns allen ein gesundes neues Jahr!