Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust

Ja, wir sind noch immer auf Haussuche. Nein, es ist nicht so einfach.

Oder wollen wir jetzt doch einfach hier bleiben? Wir haben nette Nachbarn, wohnen in einer Gegend, die ruhig und zentral ist und uns gefällt und mit der rollstuhlgerechten Wohnung ist es doch jetzt gar nicht mehr so dringend. (Aber, was die Zukunft bringt, wissen wir natürlich nicht.)

Tja. Einerseits stimmt das oben Geschriebene alles und ich habe so überhaupt keine Lust, irgendwann schon wieder alles einzupacken und umzuziehen (in meinem Erwachsenenleben bin ich bisher 8 mal umgezogen – die kürzeste Entfernung waren 1,5 km, die weiteste ca. 500 km) – andererseits gibt es nach wie vor Gründe für einen Umzug.

Der beste Ehemann von allen kam neulich ziemlich genervt nach Hause – wissend, dass er, wenn Saskia im Bett ist, noch etwa anderthalb Stunden arbeiten muss (wie nahezu jeden Abend). Auf Dauer ist das nicht gerade förderlich für die Stimmung und das Familienleben. Ein Teil des Problems liegt am doch relativ langen Arbeitsweg. Wenn man hier Zeit sparen könnte, könnte er früher im Büro sein und den größten Teil der Arbeit dort erledigen. Das hieße allerdings, dass wir weiter in Richtung der Arbeitsstelle ziehen müssten – am besten direkt in die große Stadt. Dumm nur, dass Häuser dort (zumindest in netten Lagen) noch teurer sind als in der Kleinstadt, in der wir derzeit leben. Und dass wir uns in der Kleinstadt eigentlich ganz gut eingelebt haben, Freunde und gute Bekannte hier leben und ich eigentlich gar nicht weg will. Andererseits soll das (bisher recht gute) Busangebot demnächst heftig ausgedünnt werden – die tägliche Pendelei zu Arbeit wird also nicht einfacher.

Manche Bürokratie wäre einfacher zu erledigen, wenn wir nicht zwischen zwei Bundesländern pendeln, in dem einen leben und im anderen arbeiten und zur Schule gehen würden. Aber dafür in die große Stadt ziehen? Ist es uns das wert? Oder doch in der Kleinstadt bleiben und lieber unseren Tagesablauf anders organisieren (auch wenn das hieße, dass ich wesentlich mehr Zeit mit Saskia allein verbringen würde – aber das ist in anderen Familien ja auch so)?

8 Gedanken zu “Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust

  1. Carolin schreibt:

    Liebe Graugrüngelbe,

    da wirfst du ja fragen für eine ganze soziologische Abhandlung auf !
    Wenn es nach mir gehen würde, ab in die große Stadt ! Da ist die Organisation für Kinder wie Saksia einfacher. Allerdings könnte es am Garten mangeln, was für Saskia bestimmt auch sehr wertvoll ist.
    Überlegt euch, wie es mit Saksia wird wenn sie älter ist, bringt euch die große Stadt Vorteile ? Denkt nicht an Saksia jetzt, sondern an die junge heranwachsende Dame.

    Geholfen hat mein Beitrag sicherlich gar nicht 😉
    LG Carolin.

    • Liebe Carolin,

      irgendwie überrascht mich gar nicht, dass du für die große Stadt stimmst 😉 Allerdings muss ich hier mal relativieren: Wir wohnen momentan so dicht an der großen Stadt, dass es ein Wunder ist, dass wir nicht längst eingemeindet wurden. Etliche Stadtteile der Großstadt sind weiter vom Zentrum entfernt als wir derzeit (würde man einen Kreis als Stadtgrenze durch die äußeren Stadtteile ziehen, wären wir eindeutig innerhalb). Wichtiger als die Lage innerhalb oder außerhalb der Stadtgrenzen ist wohl die Lage zum ÖPNV – und die ist hier bisher zwar nicht schlecht (das soll sich leider ändern), aber eben auch nicht optimal.

      Luftlinie von hier bis zum Stadtzentrum (=Rathaus) der großen Stadt: 15 km, bis zu meinem Arbeitsplatz noch ein guter Kilometer mehr. Wir sind also nicht etwa in der Pampa. 😉 (Beim heute besichtigten Haus wären es 9 bis 10 km.) Trotzdem kann man eben irre viel Zeit im Berufsverkehr verbringen.

      Ich glaube, für Saskia macht es keinen so großen Unterschied. OK, falls sie irgendwann mal ins Kino gehen wollen würde, wäre es in der großen Stadt wesentlich einfacher.

  2. Viele Fragen und hoffentlich viel Zeit um zu überlegen, diskutieren, ab und zu Häuser anschauen.
    Caroline hat mit dem Punkt „Saskia wird älter“ auch noch einen Punkt eingebracht. Wie und wo ist es dann einfacher für sie?
    nun wünsche ich Euch ersteinmal eine gute Woche
    Elisabeth

  3. nicht so einfach. Wir leben hier in einer sehr abgelegenen Gegend. Ich fahr zweimal die Woche 200 km (pro Tag) in die Arbeit in die große Stadt. Und ich liebe es, wenn ich (spät abends) nach Hause komme und unseren Garten habe. Vieles wäre einfacher mit Niklas in der Stadt. Ärzte, Therapeuten,…alles näher und vor allem: mehr Auswahl. Dennoch: unsere Lebensqualität ist hier einfach eine bessere.

    Das ist aber für jeden anders. Und wenn der Saskia-Papa völlig gestresst und ausgelaugt heimkommt, dann ist das natürlich auf Dauer nicht optimal. Ihr habt ja keinen Stress. Vielleicht zwischendurch immer mal schauen – vielleicht findet sich was kostengünstiges – das auch richtig nett ist… Schule – ja, das ist sicher auch zu beachten…. nein, nicht so einfach…

    • Wir arbeiten ja beide mitten in der Großstadt, haben beide einen (einfachen) Arbeitsweg von ca. einer Stunde – was bei mir dazu führt, dass sich an Tagen, an denen Saskia früher Schulschluss hat das Arbeiten nicht lohnt. Denn 2 Stunden Weg für 2 Stunden Arbeit ist irgendwie ein schlechtes Verhältnis.

      Ja, ich bin auch froh, dass wir hier im Grünen wohnen. Das soll auch weiterhin so sein – und der Wunsch nach einem Grundstück mit Grün drumrum macht unsere sonstigen Ansprüche ja nicht gerade leichter erfüllbar 😉

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