Angst vor einem kleinen Pieks

In ihrem ersten Lebensjahr wurde Saskia nach STIKO-Empfehlungen geimpft – und hat alles problemlos vertragen. Mit 13 Monaten bekam sie die (erste) Masern-Mumps-Röteln-Windpocken-Impfung – und pünktlich eine Woche später sowohl Fieber als auch ihren ersten heftigen Fieberkrampf. Seitdem sind wir etwas zurückhaltender, was das Impfen angeht. Die empfohlene zweite MMRV-Impfung hat Saskia nicht bekommen und ich glaube, sie wird diese Impfung auch in absehbarer Zeit nicht bekommen. Die Tetanus-Diphterie-Auffrischungsimpfung wäre bereits im August 2012 dran gewesen, damals war mir das aber mit VNS-Implantation und schlechtem Gesamtzustand nichts, also haben wir sie erstmal verschoben.

Heute Nachmittag soll es soweit sein und ich gebe zu, ich habe Angst davor. Saskia ist seit fast 6 Monaten anfallsfrei – was, wenn diese Impfung wieder Anfälle auslöst? Von Ärzten ist da wenig Hilfe zu erwarten, von „An Ihrer Stelle würde ich dieses Kind wohl nie mehr impfen lassen.“ (von einem ca. 70-jährigen Vertretungskinderarzt) bis zu „Eigentlich sollten Kinder mit Epilepsie ganz normal geimpft werden, aber letztlich müssen Sie es selbst entscheiden.“ haben wir alles gehört.

Ich halte impfen für wichtig, aber das Kopfkino lässt sich gerade nicht abschalten.

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Bauarbeiter sind heute übrigens noch keine eingetroffen. 😦 Ich mag allmählich nicht mehr!

8 Gedanken zu “Angst vor einem kleinen Pieks

  1. Klaudia schreibt:

    Ich kann Dich gut verstehen 😦 Mein Mann hatte epileptische Anfälle nach der Masern-Impfung, aber natürlich standen die in keinem Zusammenhang damit… sagen Ärzte. Die Masern-Impfung würde ich auch erst einmal weit weg schieben und mich eben von Waldorfschulen fernhalten… 😉 Tetanus ist aber doch etwas anderes… ganz blöd 😦

  2. Monique schreibt:

    Hallo,

    Ich habe in den letzten Tagen Deinen gesamten Blog durchgelesen und bin sehr froh, dass es Sakia seit ein paar Monaten wieder viel besser geht!
    Zum Thema Impfen: ich selbst habe 3 Jungs(6, 4 und 2 Jahre) und alle sind komplett durchgeimpft. Zum Glück gab es nie irgendeine Impfreaktion – bis auf leichtes Fieber. Ob ich an Deiner Stelle wieder impfen würde… ich weiß es nicht. Es gibt keine richtige Antwort auf diese Frage, nur einen Weg, den Du gehen kannst. Umkehren und sich neu entscheiden ist leider nicht drin… Ich drücke alle Daumen, dass die Impfung gut geht!!!
    Eine Frage habe ich allerdings noch: hast Du diese scheinbar durch die MMRV-Impfung ausgelösten Fieberkrämpfe damals beim Arzt gemeldet? Ich glaube nämlich, dass man Anspruch auf Entschädigung hat bei einer Impfreaktion. Wie der genaue Gang einer solchen Meldung ist, weiß ich nicht. Und klar ist auch, dass es nichts rückgängig macht. Aber der Umbau des Hauses ist bestimmt auch nicht ganz billig…

    Viele Grüße aus dem (im Moment) verregneten Dresden,
    Monique

    • Hallo und Danke fürs Mitlesen. Die Fieberkrämpfe wurden gemeldet und auch, dass vorher eine Impfung erfolgte, ABER: Eine Impfreaktion (wie eben Fieber oder teilweise auch ein Fieberkrampf) rechtfertigt keinen Anspruch auf Entschädigung. Dafür müsste es sich um einen Impfschaden (also eine durch die Impfung verursachte Erkrankung) handeln und das nachzuweisen dürfte schwierig bis unmöglich sein.

      Bei Saskia hat zwar (höchstwahrscheinlich) die Impfung das Fieber verursacht und dieses war der Anlass für den ersten Fieberkrampf, aber es war (höchstwahrscheinlich) nicht die Ursache der Epilepsie (zumal zwischen den ersten Fieberkrämpfen und den ersten Anfällen ohne Fieber auch einige Monate lagen).

  3. Maggie schreibt:

    Oh je, ein Dilemma und bestimmt eine sehr schwierige Situation für Euch. Was empfiehlt denn Euer Neurologe? Ich kenne es so, dass Epi-Kinder nur mit Einzelwirkstoffen geimpft werden (also keine Vierfachimpfungen und dergleichen); zuvor wird häufig auch eine fiebersenkende Präventions-Maßnahme vor der Impfung und für die ersten zwei Tage empfohlen (zum Beispiel Paracetamol Supps). Aber wie auch immer, das Gefühl, was die Impfung auslösen könnte, ist sicher belastend. Ich drücke die Daumen und wünsche Euch das Allerbeste.
    Lieben Gruß,
    Maggie

    • Vom Neurologen stammt das zweite Zitat („normal impfen, aber …“) 😉

      Dass Einzelimpfstoffe empfohlen werden, kenne ich gar nicht. Im Gegenteil: Eigentlich kenne ich (zumindest bei den Totimpfstoffen) eher die Empfehlung, möglich wenig Einzelimpfungen, weil die Zusatzstoffe oft problematischer sind als der Impfstoff selbst und man die ja sonst x mal hat. Bei den Lebendimpfstoffen ist es nochmal ein bisschen anders, weil hier ja tatsächlich die Krankheit (in stark abgeschwächter Form) „durchgemacht“ wird, um die Immunität zu erreichen.

      Ich habe Paracetamol und Ibuprofen hier, falls Saskia Fieber bekommen sollte, aber vorbeugend gebe ich das nicht.

  4. Maggie schreibt:

    Dann wird das wohl überall anders gehandhabt. Einzelimpfungen haben nebenwirkungstechnisch keinen Vorteil gegenüber Mehrfachimpfungen. Aber man kann für sich (das Kind) „weniger Sinnvolle“ rausnehmen (zum Beispiel Windpocken). Auch kann man die Zeiträume der Auffrischimpfungen individuell nach Titer festlegen. Manchmal können so Entscheidungen von Aktivimpfstoffen gegen passive Impfungen (aber alles Individualentscheidungen) abgewogen werden (so es denn geht, u.a. gibt’s Mumps nur als Aktivimpfung und einige Impfstoffe sind einzeln kaum noch zu bekommen). Aber ist ja auch schnurz. Ich wünsche und hoffe, dass Saskia gar nicht auf die Impfung reagiert und alles weiter so gut läuft wie bisher. Alles Liebe und fest gedrückte Daumen,
    Maggie

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