Schule – und wie weiter?

Wieder einmal stehen wir vor der Frage, wie es nach der Schule weiter geht. Oder auch erstmal in der Schule. Leider ist Saskia ja seit einiger Zeit so gar nicht motiviert, irgendetwas zu lernen. Und leider fliegt es ihr auch nicht zu, ohne dass sie etwas tut. Zwei Wochen lang Filter für Dunstabzugshauben zu falten und zu verpacken, fand sie sehr doof. (Ach was?!) Aber Ideen, was sie mach der Schule machen könnte, hat sie auch nicht. Schwierig, das Ganze. Für einen Schulabschluss sieht es leider derzeit sehr, sehr düster aus. Und uns gehen allmählich die Ideen aus.

Das Klassenteam ist der Meinung, ohne ESA (ehemals „Hauptschulabschluss“) wäre die Chance, von der Rehaabteilung der Arbeitsagentur gefördert zu werden, viel größer als mit Schulabschluss (denn dann könne sie ja – nach deren Meinung – eine normale Ausbildung machen). Ich weiß nicht, ob das so stimmt, mir ist beim Gedanken, dass mein Kind die Schule ohne Abschluss verlässt, sehr mulmig – weil ich Angst habe, dass es dann eben doch auf lebenslänglich Filter falten, Tüten kleben oder Stifte verpacken in der Werkstatt rausläuft. Und das will man doch nicht. Nur: Was dann?

Nächste Woche ist Elterngespräch, bin gespannt, ob uns das irgendwelche neuen Erkenntnisse bringt.

6 Gedanken zu “Schule – und wie weiter?

    • Danke. Das ist mir grundsätzlich bekannt, ich muss mich aber mal ausführlicher damit befassen.
      Da wäre es allerdings auch erstmal wichtig, dass Saskia wenigstens ungefähr weiß, was sie interessiert und in welche Richtunng es gehen soll.

      • Leserin schreibt:

        Zum Thema was Saskia interessiert würden vielleicht verschiedene Praktika helfen? „Null Bock“ ist ja kein ganz unbekanntes Teenagerproblem. Wächst sich meist irgendwann aus.
        Was macht sie denn so am Handy? Lassen sich daraus Interessen ableiten?
        Wäre so eine Art „Gap year“ mit 4- 5 Praktika zu je 2-3 Monaten möglich? Oder verwirkt sie mit sowas ihren Anspruch auf Förderung? Käme ein Bufdi oder ähnliches für sie in Frage?

        • Huch – die Antwort war irgendwie im Spam gelandet und von mir übersehen worden, sorry.

          Was macht sie?
          * Spielen. Überwiegend Roblox, früher Among Us und Minecraft. Dabei Videos von den Spielen aufnehmen, ein wenig bearbeiten und bei Instagram oder YouTube hochladen.
          * Videos gucken. YouTube, TikTok, Instagram
          * Musik hören per Deezer

          Ja, „Null Bock“ ist nicht so ungewöhnlich, aber wenn das ganze Leben nur aus Handy besteht und selbst Freunde treffen zu anstrengend ist, ist es schwer.

          Praktika sind ja inzwischen mein rotes Tuch: Saskia kann es nicht selbst organisieren, kann aber auch nicht sagen, was sie gern machen möchte – was wir Eltern oder die Lehrerinnen vorschlagen ist entweder zu langweilig (eintönige Arbeit in der WfbM), zu laut (ca. 25 Menschen in relativ großem Raum), erfordert Kommunikation mit anderen (alles, was Kiosk, Dienstleistung o.ä. angeht) oder eben einfach „nö“ (Gärtnerei). Und alles, was ich mir vielleicht noch vorstellen könnte, wird entweder von ihr von vornherein abgelehnt und hat andere Hürden (Kleiner Tierpark traut sich behinderte Praktikantin nicht zu, Poststelle im Betrieb, die die Hauspost verteilt, nimmt generell keine Praktikanten mehr, zum Teil wäre es eine Frage des selbstständigen Hin- und Herkommens usw. usf.)

          Wir sind gerade wieder auf der Suche nach einem Praktikumsplatz für den Herbst und ich habe exakt *gar keine* Idee..

  1. Alexandra schreibt:

    Das wundert mich, denn die Förderung nach SGB 9 hängt nicht am Schulabschluss, sondern am Vorhandensein einer Behinderung. Der so genannte Reha-Status im Sinne einer Akte bei der Agentur für Arbeit bleibt erhalten bis die Person in Rente geht. Vielleicht eine theorieduzierte Ausbildung im Berufsbildungswerk (Ziel ist der 1. Arbeitsmarkt und in der Arbeitserprobung können verschiedene Berufe ausprobiert werden)

    • Ja, mich wunderte die Aussage mit dem Reha-Status auch. Aber mich wundert so vieles in Punkto Inklusion / Beschulung behinderter Menschen / Arbeitsmöglichkeiten, dass ich ohnehin nicht mehr aus dem Kopfschütteln rauskomme. Insofern habe ich bei dem Thema zwar gefragt: „Ist das WIRKLICH so?“, habe es in dem Moment aber auch nicht vertieft.

      Berufsbildungswerk wäre bisher meine Präferenz. Zu einem hatten wir auch bereits Kontakt (coronabedingt bisher nur per Video). Allerdings fanden sowohl wir als auch die Zuständigen dort Saskia (mit knapp 17) noch zu jung, um das unmittelbar nach der 10. Klasse zu beginnen. Zumal es mit Internat verbunden wäre und zumindest ein gewisses Maß an Selbstständigkeit erfordern würde. Wir sind dann bei „Erst mal hier weiter zur Schule und in ca. 2 Jahren mal sehen“ verblieben.

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