Schon wieder ein Jahr rum. Rückblickzeit. Mein Jahresrückblick auf das Jahr 2023.
Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Uff. Ich hatte ja gehofft, es wird besser, aber auch 2023 war einfach nur anstrengend.
Immerhin musste dieses Jahr keiner von uns oder Eltern / Schwiegereltern ins Krankenhaus. Das ist eindeutig ein Lichtblick. Trotzdem mache ich mir um meine Mutti inzwischen wirklich Sorgen.
Meiner Psyche tut das alles nicht gut. Das Gefühl, in Bürokratie und Papierkram zu ertrinken, nicht zu wissen, wie es mit Saskia weiter geht und die Sorge, dass meine Mutti irgendwann nicht mehr eigenständig in ihrer Wohnung leben kann, weil sie die Treppe nicht mehr schafft, ist belastend. Ich schlafe noch immer zu wenig und war in der Vorweihnachtszeit so durch, dass irgendwie gar nichts mehr ging: Keine Weihnachtsstimmung, nur minimale Deko, keine Plätzchen und auch kein Fotokalender fürs neue Jahr.
Saskia und die Schule ist so eine Wundertüte: Wir hören (entgegen großer Ankündigungen vor Schuljahresbeginn) relativ wenig. Nachdem es im letzten Schuljahr hieß, an ESA sei eher nicht zu denken, hat sie zwischenzeitlich plötzlich immer wieder recht gute Noten und ich glaube ja nach wie vor, dass sie nicht dumm, aber leider unmotiviert ist und ihr der richtige Zugang zum Lernen fehlt. Es bleibt kompliziert.
Es stehen im neuen Jahr Termine bei der Reha-Abteilung der Arbeitsagentur an, allerdings fehlt da vorher noch der berufspsychologische Test. Der Termin wurde sehr kurzfristig (knapp 2 Stunden vor Beginn) abgesagt und nun müssen wir erstmal herausfinden, wann und wie es weiter geht.
Insgesamt gebe ich dem Jahr eine 6.
Zugenommen oder abgenommen?
Zugenommen. Ich bin immer schon Stress-Esser. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Haare länger oder kürzer?
Wahrscheinlich länger. Keine Ahnung – war ewig nicht beim Friseur, es wächst alles so vor sich hin. Die gleiche Frisur mit etwa der gleichen Länge wie seit Jahren.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Tja. Der Betriebsarzt meinte im Frühjahr ja sinngemäß, ich bräuchte dringend eine Brille. Der Optiker stellte beim Messen dann ganz andere Werte fest und ich habe nicht den Eindruck, dass ich mit Brille tatsächlich deutlich besser sehe als ohne. Ja, kleine Schrift beim Fernsehen ist mit Brille besser erkennbar, aber dafür muss ich dann den Kopf auch immer genau gerade halten bzw. den Kopf drehen, wo ich sonst nur zur Seite geguckt habe, das ist nervig. Mal gucken, ob ich mich irgendwann dran gewöhne.
Mehr Kohle oder weniger?
Mehr. Wir haben relativ sparsam gelebt im vergangenen Jahr und bei konstantem Einkommen bleibt dann einiges auf der hohen Kante.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger, glaub ich. Keine großen, teuren Reisen, keine teuren Anschaffungen.
Die teuerste Anschaffung?
Die größte Anschaffung war, wenn ich mich recht erinnere, ein PC für Saskia.
Mehr bewegt oder weniger?
Ähnlich wenig wie im Vorjahr. Irgendwie kommt die Bewegung im Alltag viel zu kurz. ÖPNV-Baustellen-bedingt brauche ich derzeit täglich mindestens 3 Stunden zur Arbeit und zurück (also 1,5 Stunden pro Richtung, normalerweise ist es ca. 1 Stunde) das geht auf Dauer echt an die Substanz.
Momentan ist auch die Zukunft des Tanzens noch ungewiss. Unser Caller ist weit weggezogen und mit dem Raum hat die Stadt andere Pläne, ich hoffe, wir finden auch dafür eine Lösung.
Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
- Unsere erste Corona-Infektion im Mai. Auch wenn keiner ins Krankenhaus musste und zumindest Saskia recht schnell wieder fit war, hat es ganz schön Energie gekostet.
- Die Ankündigung des Landesamtes für soziale Dienste, Saskias Schwerbehindertenstatus ändern und ihr dabei sämtliche Merkzeichen (bisher G, B und H) aberkennen zu wollen. Das Thema ist noch offen, wir haben dieser Absicht erstmal widersprochen.
- Streit mit dem Taxiunternehmen, dem wir zu kompliziert sind, weil sich „ständig“ die Abholzeiten ändern und wir ihnen das dann auch noch per e-Mail (statt per Telefon) mitteilen wollen.
Vorherrschendes Gefühl 2023?
„Ich kann nicht mehr.“
Es ist gerade alles zuviel. Wir brauchen neuen Ärzte, es muss alles Mögliche mit verschiedenen Ämtern geklärt werden, ich ersticke in Papier.
Ich mache mir Sorgen um Saskias Zukunft, um meine Mutti, um die politische Lage in Deutschland und der Welt, den Klimawandel und und und …
2023 zum ersten Mal getan?
- gesetzliche Betreuung für einen Menschen beantragt
2023 nach langer Zeit wieder getan?
Lieblingsblogs des Jahres?
Außer Karen in Finnland und Frau Brüllen in der Schweiz bloggt ja kaum noch jemand von meinen Lieblingsbloggern regelmäßig. Im letzten halben Jahr habe ich aber auch kaum Blogbeiträge gelesen, was ich sehr schade finde.
Fazit:
Ich habe ein warmes Haus und bin weitgehend gesund – und reichlich gestresst. Das mit Haus und Gesundheit darf gern so bleiben, aber der Stresslevel sollte allmählich mal wieder sinken.
Größter Wunsch fürs kommende Jahr?
Durchatmen können.
Und ansonsten die Wünsche aus dem vorigen Jahr:
- Gesundheit,
- Weltfrieden,
- Zeit mit Freunden
Ich wünsche uns allen ein gesundes neues Jahr! 🍀
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